Seniorentreffen und Papstgedenken
Mit einem Messbesuch am Fest des heiligen Georg sollte des Ordenspatrons gedacht werden. Kurzfristig wurde der Anlass geändert und für den zwei Tage zuvor verstorbenen Papst Franziskus gebetet. Der geistliche Assistent der Komturei, Pater Jörg Weinbach, ging in seiner Predigt, die er wie Papst Franziskus selbst es häufig tat, nach jesuitischem Muster vor, indem der sie in drei Schritte unterteilte. Hierbei ging er auf die von Papst Franziskus gerne gebrauchten Begriffe Zärtlichkeit, Barmherzigkeit und Hoffnung ein. Der Begriff der Zärtlichkeit klang für manche Ohren, gerade am Beginn des Pontifikates, ungewohnt und fremd: Was gemeint sei, zeige sich im Gespräch zwischen dem auferstandenen Jesus und Maria Magdalena am Grab, von dem das Evangelium vom Tag handelte. Er sei geprägt von Feinfühligkeit und reiner Liebe, die die Zerbrechlichkeit des anderen – hier Maria Magdalenas – achte. Der Begriff der Barmherzigkeit bedeutete für den verstorbenen Heiligen Vater das bewusste Hingehen an die Ränder der Welt (wer hat dabei nicht seinen ersten Besuch als Papst auf der Insel Lampedusa im Kopf). Dies mache die Tageslesung aus der Apostelgeschichte deutlich mit der Heilung eines Gelähmten durch Petrus und Johannes am Eingang des Tempels. Es ginge nicht um ein Almosen, sondern darum, den anderen anzublicken, ihm damit seine Würde wiederzugeben und ihn aufzurichten. Zum Begriff der Hoffnung ließ Pater Jörg den verstorbenen Heiligen Vater selbst zu Wort kommen, indem er dessen Predigt vom 3. November 2017 für die verstorbenen Kardinäle und Bischöfe zitierte: „Der Glaube an die Auferstehung, zu der wir uns bekennen, macht uns zu Menschen der Hoffnung und nicht der Verzweiflung, zu Menschen des Lebens und nicht des Todes, weil uns die in der Einheit mit dem Auferstandenen begründete Verheißung des ewigen Lebens tröstet.“
Zuvor waren am Nachmittag beim Konveniat die – auch ausdrücklich vom Komtureivorstand in den Blick genommenen – älteren und alten Confratres mit Familien erschienen: Zwei Altkomture, zwei Confratres mit deutlich über 90 Jahren und insgesamt neun Confratres mit einem Altersdurchschnitt von 76,7 Jahres hatten Freude daran, miteinander ins Gespräch zu kommen. Viel gab es zu erzählen in lebhafter Runde mit Frankfurter Kranz und ausdrücklich ohne weiteres Programm. Das gemeinsam gesprochene Familiarengebet schloss den Nachmittag und leitete über zur bereits oben beschriebenen heiligen Messe.
Dr. Dirk Hohn FamOT
Komtur